25
Nov
2005

Krank

Ich bin krank und beschließe ausnahmsweise mal zum Arzt zu gehen, okay, der eigentliche Grund ist, dass ich ein Attest brauche um meinen Englischkursen nun zum wiederholten Male zu fehlen, nicht dass mir mein Schein noch strittig gemacht wird.

Aber wohin wendet man sich, wenn die Freunde alle ihre Krankheiten eher dem Notarzt anvertrauen würden und sich ansonsten eher mit Alkohol oder zwielichtigen Medikamenten selber therapieren?

Telefonbuch, nachgeschaut, geflucht, dass die schwer arbeitende Arztbevölkerung erst wieder ab 16:00 Uhr aufmacht, dann aber - man höre und staune - gar bis 18:30.

Zuerst muss ich natürlich zum Geldautomaten, weil ich mein letztes Bargeld meinem Bruder geliehen habe, da der seine EC-Karte dem Kontodrucker anvertraute.

In der Straßenbahn wird mir dann auch klar, dass in einer Großstadt wie Dresden manche Straßen schrecklich lang sein können und sich der nahe Arzt zu einer halben Weltreise entpuppt; gebannt zähle ich die Hausnummern auf; dort muss es sein.

Ich trete ein und erblicke ein Plakat, bei dem ein armer Patient einem natürlich völlig unschuldigen Arzt die 10 Euro Praxisgebühr gibt und diese aus dessen Kitteltasche hinterrücks von einem diebischen Handlanger mit Krankenkassenaufdruck gestohlen wird. Stilecht mit diabolischen Lächeln.
Weiterhin steht als Hinweis drauf, dass man die Praxisgebühr passend haben sollte, um Komplikationen vorzubeugen.

Demütig trete ich an die Rezeption und gebe kleinlaut zu, dass ich nicht nur krank wäre, sondern auch die Praxisgebühr nicht passend hätte.
Der Blick und der Tonfall der Empfangsdame gibt mir zu verstehen, dass ich einer standrechtlichen Erschießung gerade noch einmal so entkommen bin; nicht ohne mir mitzuteilen, dass dieser Arzt Leute aus meinem Bezirk eigentlich nicht behandeln würde. Aber bevor ich noch mir einige kreuzgefährliche Phantomschmerzen ausdenken kann, scheint man sich des hippokratischen Eides bewusst zu werden, so dass ich mich setzen kann.
Achja, mein Anrecht auf einen Hausbesuch habe ich natürlich verspielt (schließlich behandeln wir Ihren Bezirk eigentlich nicht), wenn dann doch einmal Not am Manne sein sollte, müsste ich dem Notarzt wieder 10 Euro Praxisgebühr bezahlen.

Erleichtert, dass man mich doch akzeptiert hat (ich komme ja aus einem anderen Bezirk) setze ich mich ins Wartezimmer und versuche die Horrorszenarien bei denen ich voll Fieber ans Bett gefesselt keine Kraft mehr habe dem Notarzt erneut 10 Euro zu geben und demzufolge elendig verenden werden aus meinem Kopfe zu verdrängen.

Die Sprechanlage schnarrt alle 7-10 Minuten und ich verstehe eigentlich nichts, ich erwarte eigentlich auch nicht kurz vor Ladenschluss noch dranzukommen, bin ja auch aus einem anderen Bezirk.

Irgendwann krächzt die Anlage einen Namen, der entfernte Ähnlichkeit mit meinem aufweisen könnte - ein Blick in die Runde sagt mir; dass scheinbar niemand mit einem ähnlichen Namen da ist und so begebe ich mich in das Behandlungszimmer.

Jeniges könnte wenn man die obligatorische Liege entfernen würde auch gut als Büro für einen Versicherungsvertreter dienen, wobei der Arzt mehr den Eindruck macht, dass er Bretter im Baumarkt an den Mann bringen könnte.
Aber diese Götter in weiß besitzen wahrlich geradezu übernatürliche Kräfte, nach dem schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr geübten "Ahhhh" und dem Auflegen seiner kalten Hände auf meinen heißen Hals, ist der Arzt voll im Bilde - eitrige Angina.
Und schwupps bekomme ich leckere Antibiotika verschrieben und mir wird eingebleut, keinen Sport zu betreiben.

Nach diesen 5 Minuten intensiver Behandlung stehe ich auch schon wieder am Ausgang und hole mir in der - praktischerweise gleich im Erdgeschoss liegenen - Apotheke mein Medikament. Instinktiv zücke ich mein Portemonnaie zur Zuzahlung und wenn ich mich anstrenge, dann kann ich in den folgenden 10 Tagen Abstinenz von Alkohol vielleicht auch wieder die Praxisgebühr und die Zuzahlung reinholen...

...

Frisch, Frisch - jede Zeile ein Hochgenuss; ich wiederhole mich, aber man kann es gar nicht oft genug betonen. Fast ärgere ich mich, dass ich nur lese, wenn ich die öffentlichen Verkehrsmittel benutze.

Gönnerhaft

Ich stehe an der Ampel und denke mir. Heute ist irgendwie etwas besonderes. Gönn dir doch mal was!
Gesagt getan. Alle laufen über die rote Ampel, denn die Zeit drängt, es gibt nur ein schmales Fenster in dem man bei Rot relativ ungefährlich die Straße überqueren kann.
Das habe ich heute nicht nötig, ich drücke gemächlich diesen gelben schwergängigen Knopf, wo man eigentlich fast immer denkt, dass die sowieso nichts bewirken.
Im Leben geht es trist genug zu und um nicht gleich Agent Dale Cooper (aus Twin Peaks) zu zitieren, man muss sich auch mal etwas gönnen!

Ich gönne mir heute den Luxus, bei Grün über die Ampel zu gehen. Ganz unbeschwert, keine kleinen Kinder die mich sonst immer dazu zwingen Vorbild zu spielen, nein, ich warte einfach bis die Ampel grün wird für mich.
Ich kann mir das heute erlauben und auch wenn es bedeutet, dass ich eine weitere Ampelphase der Autos abwarten muss und die Leute mich schon etwas komisch anschauen, weil ich ja bei freier Straße, aber rot noch nicht gehe.

Diese Kleinigkeiten machen doch das Leben erst lebenswert, oder?

Lachend gehe ich über die Straße.

15
Nov
2005

Kopfschmerzen

Durch und durch, ich werde langsam alt; da trinke ich mal 7 Bier und versaue mir heute den ganzen schönen organisatorischen Ablauf: auf Arbeit zu spät, Uni gar nicht geschafft, Frisbee am Ende nicht mehr spielen können wegen Schüttelfrost.

Mein Bruder war zur Stippvisite hier (natürlich hat er das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden; wobei bei ihm es eher andersherum ist) und ich war gestern mit ihm und Tim richtig gut schön saufen.
Im Gegensatz zu den abendlichen Besäufnisritualen bei meinen Eltern (bei dem er dann immer meint, wir sollten jetzt Schlafen gehen um einen gegenseitigen Zusammenbruch vorzukommen) war es richtig schön und auch tiefgängig (nun sonst geht es halt nur um Frauen).
Tim erzählte von der Schönheit Canadas und mein Bruder erzählte einige Sachen über Indien; als es darum ging, wohin jeder nochmal fahren möchte und ich eben Israel nannte, äußerte mein Bruder im späteren Verlauf dass er sich nicht schuldig fühlen würde.
Dies wird mir ein Anreiz für einen Text über die Schuldigkeit der Deutschen sein, der mir schon im Kopf rumschwirrt und nur noch etwas reifen muss, bevor ich ihn zu Papier bringe.
Aber zurück zum Saufen, nachdem wir bei einem sehr schönen Konzert waren (Bericht folgt auch noch), kehrten wir ins Hebedas ein, nur um dort von der Bedienung ordentlich pampig die ganze Zeit angepisst zu werden.

Stilblüte gefällig?

Ich frage nach den Flaschenbieren und sie knallt mir die Menükarte vor den Latz.

Nachdem wir dann schließlich rausgeekelt wurden, ging es noch in den Steirer Treff.
Vom martialischen Namen abgesehen, der mich gleich an Nazis denken lässt (keine Ahnung warum, es ist so ein Gefühl), ist das eine ziemliche Absteigerbar. Nur noch ein Suffi, der dem Wirt vermutlich schon seit 18:00 Uhr das Ohr abkaut keiner da.
Immerhin bekommen wir noch 2 Runden Bier, bis wir schließlich morgens um 7:00 Uhr ins Bett gehen.

Wenn nur nicht diese Kopfschmerzen wären, kombiniert mit einem leichte Anflug von Grippe...

Schreibgeil auf Frauen

...bin ich gewissermaßen, mir fehlt nur die Zeit und oft auch die richtigen Worte.

Aber zurück zum Thema - wie bereits zart angedeutet ist Neadine schon wieder passé - was insofern höchst ärgerlich ist, dass ich schon der Familie und den Großeltern verklickert hatte, dass ich jetzt wieder todglücklich verliebt wäre (naja, zumindestens eine Freundin hätte).
Mir scheint, eine Inkubationszeit von 3 Wochen reichen nicht, um mit Sicherheit sagen zu können, dass man nun wieder eine Beziehung hat.
Jetzt geht der Stress wieder los - den Großeltern den Namen abtrainieren, den Eltern klar machen, dass man das Eisgeld alleine versoffen hat und dass man doch wisse, dass man mit ihnen über alles reden könne.
Zum Glück war das Ende endgültig genug, so dass nicht die Gefahr besteht, 2 Wochen später wieder eine Beziehung zu haben (zumindestens nicht mit der gleichen Frau :D).

Kleine Selbstreflektion:
Woran lag es?

An mir? Wohl kaum, war ich doch die Umgänglichkeit in Person (na gut, einige Macken kann ich mir nicht abgewöhnen, aber immerhin verschonte ich ihren Hals und richtete mich darauf ein, dass sie anders verwöhnt werden will (sic!) als die anderen Frauen mit denen ich bis jetzt zu tun hatte (nix mit Zunge in Ohr und Dekolleté :( ).

Vielleicht konnten wir den den Test der Zeit nicht bestehen - bzw. vielleicht konnte sie das nicht - galt doch die Sehnsucht und das alltägliche Gefühlschaos wegen des Ex' (also meinem Vorgänger) - als Trennungsgrund (zumindestens nach außen hin; vielleicht wollte sie mir auch nicht sagen, dass ich schlecht im Bett bin oder sie Männer mit Nagellack nicht mag...).
Aber was denn nun mit meinem Gefühlschaos? Wer nimmt darauf, denn Rücksicht; aber um nicht allzu viele imaginäre Tränen vergießen zu müssen - es geht mir gut, warum auch nicht.
Die Beziehung war schon eine kleine Sturzgeburt - was nicht schlecht sein muss; schließlich plane ich ja so etwas nicht (nun, gewisse Sachen plane ich schon...) mehrere Jahre im voraus.
Jetzt ist auch wieder Platz für die anderen Frauen, wobei die Auswahl geringer geworden ist; diejenige andere ist vermutlich wirklich nur zum Kuscheln und evtl. gar gelegentlichem Sex zu verwenden (und zum Leckeren Kochen - ist ja heutzutage bei Frauen leider alles andere als selbstverständlich) - aber ihre Anatomie gleicht Neadines doch sehr.
Will heißen jetzt müssen wieder richtig hübsche Frauen her - nur woher nehmen?
Die andere die um die Ecke wohnt, ist auch der gleiche Typ und alles andere als beziehungswillig... aber von der Chemiefabrik sitzt eine Blondine in Regional Studies (meinem Nebenfach). Die angraben? Habe schon einmal in der Chemiefabrik etwas mit ihr gequatscht, allerdings war ich da, nun gelinde gesagt, nicht so ganz nüchtern.
Blond mag ich doch aber eigentlich gar nicht - aber man muss ja nehmen was man bekommt.
Vielleicht sogar einfach nur die Dinge auf mich zukommen lassen?

Niemals - ich brauche Liebe...

10
Nov
2005

Wie gewonnen...

so zerronnen. Todtraurig bin ich nicht gerade, mir fehlt auch einfach die Zeit; allein diese Woche Abgabe eines Programmes zum Freitag, bei dem ich ohne Nimos Hilfe nur sehr wenig zustande gebracht hätte. Dann Arbeiten und noch eine Psychopraxis rechentechnisch betreuen... *AAARRG**

Hab bis eben gecodet, meine Augen sind viereckig und morgen muss ich um 7:00 Uhr raus, Uni bis 18:10 und nicht zu vergessen dann noch Mitgliederversammlung vom Frisbeeverein.

9
Nov
2005

Lest Frisch!²

Der Übersichtlichkeit halber (und in der Hoffnung, dass der gemeine Leser sich täuschen lässt, in dem ich lange Blogeinträge auf mehrere Posts verteile, nur damit er wenigstens einen Teil liest :D) der 2. Teil von Frisch-Auszügen aus dem Tagebuch von 1946-1949.

Ich gelobe hoch und heilig in Zukunft diese Unsitte zu unterlassen, aber es ist zu verführerisch. Frisch ist ein Genie.

Du sollst dir kein Bildnis machen
Es ist bemerkenswert, dass wir gerade von dem Menschen, den wir lieben, am mindesten aussagen können, wie er sei. Wir lieben ihn einfach. Eben darin besteht ja die Liebe, das Wunderbare an der Liebe, dass sie uns in der Schwebe des Lebendigen hält, in der Bereitschaft, einem Menschen zu folgen in allen seinen möglichen Entfaltungen. Wir wissen, dass jeder Mensch, wenn man ihn liebt, sich wie verwandelt fühlt, wie entfaltet, und dass auch dem Lieben sich alles entfaltet, das Nächste, das lange Bekannte.
Vieles sieht er wie zum ersten Male. Die Liebe befreit es aus jeglichem Bildnis. Das ist das Erregende, das Abenteuerliche, das eigentlich Spannende, dass wir mit den Menschen, die wir lieben, nicht fertig werden: weil wir sie lieben; solang wir sie lieben.
[...]
Unsere Meinung, dass wir das andere kennen, ist das Ende der Liebe, jedesmal, aber Ursache und Wirkung liegen vielleicht anders, als wir annehmen versucht sind - nicht weil wir das andere kennen, geht unsere Liebe zu Ende, sondern umgekehrt: weil unsere Liebe zu Ende geht, weil ihre Kraft sich erschöpfthat, darum ist der Mensch fertig für uns. Er muss es sein. Wir können nicht mehr! Wir künden ihm die Bereitschaft, auf weitere Verwandlungen einzugehen. Wir verweigern ihm den Anspruch alls Lebendigen, dass unfassbar bleibt, und zugleich sind wir verwundert und enttäuscht, dass unser Verhältnis nicht mehr lebendig sei.
"Du bis nicht", sagt der Enttäuschte oder die Enttäsuchte: "wofür ich dich gehalten habe."
Und wofür hat man sich denn gehalten?
Für ein Geheimnis, das der Mensch ja immehrin ist, ein erregendes Rätsel, das auszuhalten wir müde geworden sind. Man macht sich ein Bildnis. Das id das Lieblose, der Verrat.


Nebenbei gesagt, Neadine sagt mir gestern ab weil sie so müde ist, heute verpassen wir uns (gott ja, ich habe gearbeitet und mich rechtzeitig bei ihr gemeldet!) und am Telefon spricht sie von unüberlegten Sachen die sie in der Vergangenheit gemacht hat...
Morgen ist sie nicht da, am Donnerstag hat sich keinen Plan, am Sonntag klingt sie nicht übermäßig enthusastisch meinen Bruder kennenzulernen.
Sollte ich mir Sorgen machen?

Lest Frisch!

Ich habe endlich Lantanas Buch über die Leidenschaft des Motorradfahrens durchgelesen. Es war relativ grausig; da kein Konzept erkennbar war. Eine lose Mischung aus Report, Bericht vom Leben einer Motorradfahrerin in Amerika und einer sehr dürftigen dünnen roman-fragmentartigen Story, die die wirklich spannenden Elemente kurz nach Einführung wieder in der Versenkung verschwinden lässt.
Dann die Frage - an wen das Buch sich wendet? Für europäische Biker ist es schlichtweg über weite Strecken langweilig. Man muss uns nicht erzählen, wie unbeschreiblich das Gefühl ist Motorrad zu fahren, nur um es dann eben doch zu versuchen in Worte zu fassen.
Wir fühlen uns auch nicht so scheinbar unterdrückt, wie das in Amerika scheint und eine echte Minderheit sind Motorradfahrer in Deutschland doch schon lange nicht mehr.
Alles in allem merkt man der Autorin an, dass sie nicht die geborenen Schriftstellerin ist, sondern wohl eher Zeitungsartikel und Ähnliches schreibt; für einen guten Roman reicht es da leider nicht. Der Epilog hat allerdings durchaus einige gute Sätze.

Zurück zur eigentlich Intention dieses Blogeintrags.

Warum bloggen wir? Nagut, warum blogge ich? Neben der mir schwer antrainierten Manie zur Selbstdarstellung und den kläglichen Versuchen etwas mit diesen Worten bewegen zu können über die Illusion ich könnte Gefühle gut äußern, doch vielleicht auch aus folgenden Gründen:

Vom Sinn eines Tagebuches
Wir leben auf einem laufenden Band und es gibt keine Hoffnung, dass wir uns selber nachholen und einen Augenblick unseres Lebens verbessern können. Wir sind das Damals, auch wenn wir es verwerfen, nicht minder als das Heute -
Die Zeit verwandelt uns nicht.
Sie entfaltet uns nur.
Indem man es nicht verschweigt, sondern aufschreibt, bekennt man sich zu seinem Denken, das bestenfalls für den Augenblick und für den Standort stimmt, da es sich erzeugt. Man rechnet nicht mit der Hoffnung, dass man übermorgen, wenn man das Gegenteil denkt, klüger sei. Man ist, was man ist. Man hält die Feder hin, wie eine Nadel in der Erdbebewarte, und eigentlich sind nicht wir es, die schreiben; sondern wir werden geschrieben.
[...]
(Max Frisch - Tagebuch 1946-1949)

Frisch, den ich durchaus als meinen Lieblingsautor bezeichnen würde, hat es wieder geschafft mich mit seinem Buch (aktuell eben das oben erwähnte Tagebuch) sofort in den Bann zu ziehen. Wenn dieser Mann eine Feder anfasste, musste wohl die Schrift goldig sein; seine Worte sind Schätze. Schätze die uns allen zur Verfügung stehen; wobei ich sie oft nur bewundern kann - zum mitnehmen sind sie zu schwer und öffnen verbietet sich von selbst.

Kurzupdate

Reformationstag:
Wir liegen fast den ganzen Tag im Bett und schauen "Wild At Heart" (bei dem mir auffällt, dass David Lynch mit Vorliebe auf Schauspieler zurück greift, mit denen er schon einmal gefilmt hat) und dann zum Abendabschluss "Uhrwerk Orange".
Es ist schön, wunderschön.
Neadine bewährt sich unverhoffterweise beim Eierkuchen machen.

Rest der Woche:
Es ist komisch(-seltsam) wenn man so nah beieinander wohnt. Man hat den Drang sich zu sehen und doch will man jemanden nicht einschränken. Am Mittwoch schlafe ich bei ihr.

Wochenende:
Mein Vater hat Geburtstag... demnächst mehr.

30
Okt
2005

Himmelhochjauchzend zu Tode betrübt

gestern:
Neadine schreibt mir eine SMS, sie kommt wahrscheinlich erst am Montag mittag.

Meine Stimmung ist getrübt, leicht angesäuert versuche ich neben Arbeit den Abend bei Tim und seinem Bruder ausklingen zu lassen.

heute:
Neadine schreibt mir eine SMS, sie will heute abend in meine Arme zurückkehren.

Ich freue mich zutiefst. Das Bett ist hergerichtet, die zweite Bettdecke bezogen; nach einem großen Marathon bin ich hergerichtet (ich musste den Rasierer vor dem Bart stutzen noch etwas ölen und nach und nach immer wieder vom Bad ins Büro rennen um Werkzeug zu holen. Auf meiner Waschmaschine liegen nun Rasierer, Schrauben, drei Schraubendreher, WD40 und Petroleumöl.).
Ich stelle noch kurz eine Musikliste zusammen, arrangiere die Teelichter und stimme mich selber mit Mini-Maniküre und Kraftwerks Auftritt im Beat-Club von '71 auf ihre Ankunft ein.

Insomnia

Ich wälze mich umher, sehe nur Zahlen. Zahlen, die eine unbekannte, unbegreifbare Gleichung bilden. Immer wieder versuche ich sie umzuarrangieren, Vorzeichen zu ergänzen ergebnislos...

Ich wache kurz auf. Meine Augen sind offen, ich kann das Zimmer meiner Schwester erkennen, aber ich will schlafen - drücke meinen Kopf ins Kissen; es geht nicht. Wieder die Zahlen.
Ich denke krampfhaft an Neadine, versuche mir den schönen Sonntagabend auszumalen, wenn wir in den Montag lange hineinschlafen werden.

Es geht nicht. Die Zahlen übermannen mich; versuche sie abzuschütteln.

Ich versuche es mit meditativen Tricks vom Karate und Kendo. Den Fokus des Beuwsstseins aufs Nichts zu richten, gezielt Leere in den Geist einkehren zu lassen.

Letztendlich siege ich, aber es war nur ein Sieg, weil mich die Erschöpfung übermannte...

28
Okt
2005

More to come...

Zerfetzte Hose, mit riesigem Restpegel mit dem verrosteten T3 fahren, zwei Fahrzeuge gleichzeitig nach Hause schaffen und dabei noch die Bar vom Vater plündern...

Ich habe genug zu erzählen.

22
Okt
2005

Tomaten mit Mozzarella

Etwas wofür ich töten könnte; ich weiß gar nicht mehr wie es anfing; doch jetzt fällt es mir wieder ein; ich sitze im Restaurant in Fürstenfeldbruck (jedenfalls irgendwo in der Nähe von München) und habe seit vielleicht knappen 10 Stunden nichts mehr gegessen und bestelle als Vorspeise Tomaten mit Mozzarella.

Schnitt. Sylvester 2001. Ich schneide aus Mozzarella ein N für Nora (sie möge mir verzeihen, dass ich ihren echten Namen hier verwende), welches auf der Pizza total auseinander läuft.

Dresden, heute gerade eben. Ich esse Tomatenscheiben mit Mozzarella, welche standesgemäß in Öl ertränkt wurden; Öl läuft von meinen Lippen hinab zu meinem Bart und wird dort noch einige Zeit verweilen.

Sämtlicher Kummer war unbegründet; und doch zöger ich immer noch von einer, nein meiner Freundin zu sprechen. Meine Schwester, Tim und Nimo sind eingeweiht; meinen Bruder habe ich im Halbschlaf auch schon die Neuigkeit erzählt. Ich muss sie unbedingt fragen, ob das jetzt stimmt mit uns; aus Erfahrungen habe ich nicht klischeehaft gefragt, ob sie mit mir gehen wolle; sondern nur ob sie Lust hätte auf jemanden der merkwürdig ist und für sie Kuchen bäckt (sie liebt Kuchen über alles).

Es sieht gut aus sage ich den anderen immer - und in der Tat, es sieht gut aus :) Am Mittwoch war sie unverhofft da und brachte mir eine Karte fürs Theater (Mephisto von Klaus Mann) und wir lagen uns innerhalb von Sekunden in den Armen.

Sie sitzt an meinem Schreibtisch, kann die Bilder von Lantana nicht sehen (weil eine CD-Box auf ihr steht), entdeckt meine Nagellacksammlung und fragt mich etwas ungläubig; ich beruhige - wenn man Frisbee spielt seien die Nägel selten lang genug für Nagellack.

Danach räume ich die Bilder von Lantana in meine Gedenkbox, in der der andere Kram steckt; im Endeffekt nicht viel - einige Briefe, leicht überfliege ich alle, sie sind gefüllt mit Liebe und einer gewissen Naivität und eben Lantanas eigener Art.

Gestern Spieleabend. Nicht ganz unarrogant gewinne ich beide Partien haushoch, danach schlafen wir gemeinsam ein (gut ich schlafe wie eh und je zu zweit im Bett wieder schlecht).

Heute Hilferuf. Ich eile, rette.

Einschub. Diejenige andere, die mich am Samstag zum Film verleiten will. Ich antworte nicht, es ist Faulheit; sie hat wohl gemerkt, dass ich eine halbwegs gute Partie wäre. Zu spät. Aber sie wäre eh nicht in die engere Wahl gekommen.

19
Okt
2005

Ende neu.

Kaum kommt man in den Genuss von Nähe und Zuneigung, wird man schon abhängig davon. Gequält von der Angst ständig etwas falsch zu machen, versuche ich das beste aus der Situation zu machen... Beim letzten Mal wollte ich einfach so weiterleben wie bisher und nur eine Beziehung einbauen, diesmal soll die Beziehung der Vordergrund sein und das Leben sich hinten anstellen, naja zumindestens etwas mehr in diese Richtung.

Aber das ist gar nicht so einfach; verkehrte Welt; gebe ich zu wenig Freiräume, verdammt es kann doch nicht so schwer sein; es ist aber auch anders als beim letzten Mal; warum können manche Sachen nicht immer gleich sein, muss man immer erst gewisse Dinge neu lernen?

Ich liege in meinem Zimmer, höre die Musik die ich bei ihr hörte und sehne mich nach ihrer Wärme. Wie einfach und doch so tragend einfach nur das Gefühl sein kann, sich gegenseitig innig zu umarmen. All diese Monate hat mir diese Nähe gefehlt, erst jetzt erkenne ich das; dabei bin ich doch süchtig. Der Entzug war derart radikal, dass ich nicht merkte, warum es mir nicht gut ging. Ich vergaß all diese Kaskaden von Gefühlen und Eindrücken die eine Frau bei mir auslösen kann wenn sie mich an sich drückt, ihre Hände über meinen Körper gleiten lässt... es scheint als müsste ich lernen mich zu gedulden. Immerhin kann ich in Musik und Arbeit fliehen...
logo

Cogito ergo sum

oder: In vino veritas

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Muss man hören

Nine Inch Nails
With Teeth

Einstürzende Neubauten
Perpetuum Mobile

A Perfect Circle
eMotive

MIA
Zirkus

Tool
10,000 Days

Cliff Martinez
Solaris (OST)

Aktuelle Beiträge

A blast from the past
Hrmfpgh. Ich suche in meinen Bildern nach tollen Bildern...
jr - 14. Feb, 01:50
Okay, nur wann? Dieses...
Okay, nur wann? Dieses Jahr wird verdammt knapp, so...
jr - 23. Dez, 02:57
Also Mr. JR, ich weiß,...
Also Mr. JR, ich weiß, so ein Geplänkel gehört auf...
lantana camara - 25. Nov, 18:19
Klar hast du mir es erzählt,...
Klar hast du mir es erzählt, bzw. du hast es gebloggt....
jr - 23. Nov, 03:26
Ich muss sagen, Nimo...
Ich muss sagen, Nimo ist ein ziemlich gescheiter Typ,...
lantana camara - 4. Nov, 17:07

Links

Suche

 

Status

Online seit 7224 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 14. Feb, 01:50

Credits


an Diane
Basteln
Computer
Fragment
Frisbee
Genuss
Herzschmerz
Hintergruendiges
Kulinarisches
Literatur
Musik
Pimpen
Politik
Sport
Südamerika
Trick 17
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren