Heute war Lantana da, nachdem sie mich sehr überraschend nachmittags anrief und wissen wollte, ob sie vorbei kommen könnte.
Super, muss der olle Schrank den ich vom Keller hochgebuckelt hatte nicht gleich zusammengebaut werden!

Wir entschlossen uns dann, in den Park zu gehen und es war wunderschön. Völlig unbeschwert, freundschaftlich.
Ich bin froh, dass die Wellen nur höher schliegen als sie es wirklich sind.

Zurück musste ich dann feststellen, dass die Schrauben für meinen Schrank noch in meinem verrosteten Auto sind, welches auf einem zwielichtigen Hinterhof seiner illegalen Reparatur harrt (übrigens, brauch' jemand einen schicken Anlasser?)...

Jetzt mache ich mich auf dem Weg zur Black Celebration. Ich bin gut herausgeputzt, das Freibeuterhemd, die Haare wuschelig, Fingernägel schwarz lackiert und breit grinsend.
Ich freue mich - ich habe, auch bedingt durch meine Beziehung zu Lantana fast 2 Jahre lang so gut wie gar keine DM Party besucht; mir war zwischenzeitlich auch die Lust an DM etwas vergangen und andere gute Bands wurden mir wichtiger.
Als ich dann vor einigen Wochen wieder einmal zur DM Party war, wusste ich - nichts hat sich verändert. Immer noch kann man Dave Doubles sehen, die denken, dass DM nur Violator herausgebracht hätte.
Immer noch tanzt die Mehrheit mechanisch zu DM, egal was für ein Song; dabei ist die Bandbreite doch so riesig.
Wenn ich bei einer DM-Party bin, dann bin ich in meinem Revier. Ich kann nahezu jeden Song mitsingen, erkenne sie fast alle in den ersten Takten und bin auch in der Lage, all die Emotionen die in den Liedern liegen auf die Tanzfläche zu bringen. Es ist mir scheißegal, was die Leute von mir denken; ich tanze nicht für sie, sondern für mich. Ich gebe mich der Musik hin.
Vielleicht kann ich ja heute die süße kleine Rothaarige vom letzten Mal ansprechen... vielleicht ist auch die andere da, die ich nicht auf dem Handy erreiche und die jetzt wohl auch in alle Welt hinaus geschrien hat, dass sie einen Freund sucht.

Im Einsteinjahr musste ich wieder einmal schermzlich feststellen, dass Zeit relativ ist. Im Gegensatz zur Zeitdilatation, trat jedoch bei mir eine Zeitkontraktion auf, einhergehend mit einer Längendilatation.

Will heißen, als ich auf der Party in der Chemiefabrik war und mit meinem Kumpel getrunken hatte, waren plötzlich alle meine Freunde weg. Es war 4 Uhr und ich konnte meine Sachen nur noch schemenhaft erkennen und der Nachhauseweg war so lang?

Zuvor ging es gut ab, ich habe den Geburtstag meines Kumpels nachgefeiert und wir haben ordentlich etwas getrunken und so ging das dann in der Chemiefabrik weiter. Erst haben wir zu zweit mit einer Blondine über - man glaubt es kaum - Politik diskutiert. Leider waren selbst nach den 5 Bier die ich da dann schon intus hatte, ernste Gespräche nicht mehr so möglich. Was aber auch sicherlich an den haarsträubenden Ansichten des Mädchens lag...

Jedenfalls bin ich dann am Freitag mit einem Riesenkater von meiner Schwester um halb zwölf geweckt worden. Abends musste ich sie noch einmal anrufen, um sicherzugehen, dass meine Erinnerungen an den Anruf dann doch kein Traum waren.