In
einem Forum wird noch Songtexten gefragt, die einen bewegen, berühren.
Die Mehrheit der hiesigen Forumsnutzer nutze das natürlich als gelungenen Anlass endlich mal ihre eigenen Lieblingslieder zu posten.
Ich bin ja für sich ein toleranter Mensch, aber wen Rammsteins Texte innerlich bewegen - für den kommt wohl jegliche Hilfe zu spät.
Den Vogel schießt einer ab, der ganz stolz und schon vorwarnend
einen Text von Goethes Erben postet.
Ich habe selten so einen Schwachsinn gelesen, aber ich kann mir schon bildhaft vorstellen, wie der Poster zuhause sitzt und sich insgeheim freut, dass er etwas widerwärtiges, abstoßendes gepostet hat und ihm keiner zustimmen wird und er somit sich als etwas besonderes sieht.
Ich gebe zu, dass ich diese Taktik durchaus auch verfolge (natürlich nicht so extrem), aber ich beruhige mich damit, dass bei mir noch etwas dahinter ist.
Ich habe
Higher Love gepostet. Ein Song, den ich durchaus manchmal vor mich hersinge und der so wahnsinnig, schön und tief ist.
Bei näherer Betrachtung hätte es sicherlich auch Solo von Thomas D und Nina Hagen verdient, erwähnt zu werden.
Zurück zu solchen "düsteren" Texten wie dem von Goethes Erben. Gleich bekomme ich Post, wie ich es wagen könnte die lyrische Qualität dieser anzuzweifeln. Ich weiß nicht was in den Köpfen der Band vorgeht, aber wer innere Zerrissenheit (das war das Argument) mit derart plakativen, simplen, provozierenden Texten äußern muss. Das Extreme der eigentlichen Poesie, der Schönheit gerade der einfacheren, aber direkten Worte vorzieht, macht es sich zu leicht...
Wie dem auch sei, inzwischen beschließe ich nebenbei endlich mal meinen Kopf zu leeren, die Fragmente in Worte zu fassen, daran zu feilen, es mit dem Hammer zu bearbeiten, alles zu zertrümmern, um endlich wieder den Teufelskreis von Neuem zu beschreiten.
jr - 17. Jan, 00:04